Erinnerungen 1

Heute vormittag ist mir (Gnä Kuhn) ein großes, rotes Buch in die Hände gefallen. Darin hat Herbert Hufnagl, Vater vom Mann nebenan, Anekdoten seiner Enkelin Katharina (unsere Tochter) notiert. Das war in den Jahren 2003, 2004. Ich denke oft an ihn und stelle mir vor, wie er uns vom Himmel aus bei dem, was wir tun, zusieht. Und lächelt. Über eine dieser wunderbaren kleinen Erinnerungsstücke musste ich besonders lachen, weil sie das spezielle Tochter-Vater-Verhältnis dokumentiert (und ehrlich: Ein bisschen ist es ja heute noch so). Bitteschön:

 

 DER DIENER

Seit einigen Tagen ist das "Diener"-Spiel d e r Hit: Papa ist der Diener, Katharina die Prinzessin. Das abendliche Ins-Bett-Bringen verkürzt sich dadurch enorm,. Wenn der Diener zum Beispiel fragt: "Hoheit wünschen jetzt die Zähne zu putzen?", reagiert Katharina sofort. Papa muss zwar damit zurechtkommen, nur per Sie angesprochen zu werden, aber er gewöhnt sich daran. Nach einigen Tagen Hoheit hin und Hoheit her geschieht folgendes: Hoheit hat geraden den letzten Kuss des Papa-Dieners entgegengenommen, er geht daraufhin zur Tür, verneigt sich noch einmal höflich und wünscht Hoheit eine gute Nacht. Da fragt sie ihn aus dem Dunkeln heraus: "Wie heißen Sie eigentlich?"  Dem verblüfften Papa fällt in der Eile als Antwort nur "Johann" ein - und etliche Stunden später wird er von seiner Prinzessin bereits mit einem huldvollen "Guten Morgen, Johann" begrüßt.

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